dt. Verleger; Gründer des "Wagenbach Verlags" 1964, der "Wagenbachs Taschenbücherei" 1975; Reihen u. a.: "Quarthefte", "Tintenfisch", "Kleine kulturwissenschaftliche Bibliothek", "Salto", "Edition Giorgio Vasari", "Politik bei Wagenbach"; zog sich 2002 von der Verlagsspitze zurück
* 11. Juli 1930 Berlin-Tegel
† 17. Dezember 2021 Berlin
Herkunft
Klaus Wagenbach wurde 1930 in Berlin-Tegel geboren und katholisch erzogen. Sein Vater Joseph besuchte als Bauernsohn das Gymnasium, studierte Volkswirtschaft und promovierte. Er war Sekretär des "Bundes deutscher Bodenreformer", einer sozialreformerischen Bewegung gegen Mietskasernen und Großgrundbesitz. Als der Bund 1933 verboten wurde, brachte er die Familie als Bankangestellter durch. Nach dem Krieg flüchtete die Familie nach Gießen, wo der Vater CDU-Landrat wurde. W.s Mutter Margarete, geb. Weißbäcker, war Telefonistin bei der Post.
Ausbildung
Nach Gelegenheitsjobs und Schwarzhandel in der Nachkriegszeit besuchte W. das Leibniz-Gymnasium in Frankfurt/M.-Höchst, wo er 1949 Abitur machte. Danach absolvierte er eine Buchhändlerlehre im Suhrkamp-Verlag, vormals S. Fischer Verlag. 1951-1957 studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie in München und in Frankfurt, wo er 1957 mit einer Arbeit über Franz Kafka zum Dr. phil. promovierte. Während des Studiums engagierte sich W. im ...